Sex sells oder was hat Jugendalkolholismus mit…

22. Juni 2009

 

Erbach / Odenwaldkreis – Pressemitteilung

Erbach, 28. Mai 2009

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Christa Weyrauch (Fraktionssprecherin Erbach)
Claire Labigne (Fraktionssprecherin Michelstadt)
Elisabeth Bühler-Kowarsch (Fraktionssprecherin Kreistag – Beerfelden)

Pressemitteilung

Sex sells oder was hat Jugendalkoholismus mit Sex(ismus) zu tun?

Beerfelden/Erbach/Michelstadt – Die Sprecherinnen der Fraktionen von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN in Michelstadt und Erbach, Claire Labigne und Christa Weyrauch, sowie die Sprecherin der Kreistagsfraktion Elisabeth Bühler-Kowarsch aus Beerfelden begrüßen, dass eine gemeinsame Aktion der Städte gegen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen stattfindet. Die Umsetzung dieser Aktion ist den Städten jedoch gründlich misslungen.
Diese Aktion, die mit leicht bekleideten Frauen in eindeutigen Posen und mit Sprüchen wie „Besoffene Weiber schmecken nicht“ und „Keine Chance für besoffene Schlappschwänze“ wirbt, ist nicht etwa provokant, sondern dumm und sexistisch.
Wer glaubt nun, dass diese Sprüche verhindern, dass Jugendliche zur Flasche greifen? Als gäbe es in der Realität der Jugend nur zwei Alternativen: Sex oder Alkoholmissbrauch?

Mit diesen Plakaten wird eines erreicht: Es wird über Sex und über Frauen gesprochen. Das Thema Alkoholmissbrauch gerät in den Hintergrund. Die Botschaft, die transportiert wird lautet: Wer nicht trinkt, kann leichtbekleidete Frauen haben.

Mit nackten Frauen lässt sich heute alles verkaufen: Autos, Zeitschriften, Luxusartikel. Müssen wir, als politisch Verantwortliche, diese Verrohung der Sitten beschleunigen? Zu allen unwichtigen Fragen werden wir in den Stadtparlamenten um unsere Meinung gefragt: Warum wurden weder in Beerfelden noch in Erbach und Michelstadt die zuständigen Gremien einmal um ihre Meinung gefragt? Ist alles erlaubt, was Reaktion erzeugt? Welches Bild der Frauen und der Jugendlichen transportieren wir?
Mit weniger Nacktheit und weniger eindeutigen sexuellen Posen der jungen Damen wäre die Zielgruppe der Jüngeren angesprochen und die Botschaft klarer: Alkohol macht dumm und fett … und impotent!

Mit freundlichen Grüßen
Christa Weyrauch (Erbach)
Claire Labigne (Michelstadt)
Elisabeth Bühler-Kowarsch (Beerfelden)

 

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siehe dazu auch Pressemitteilung des Odenwaldkreises

„Frauenbeauftragte: Plakate mit „eindeutig frauendiskriminierenden Inhalten““

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