26. Juni 2009
Beerfelden/Erbach/Michelstadt – Die Fraktionssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag, Elisabeth Bühler-Kowarsch (Beerfelden) und die Fraktionssprecherinnen in den Stadtparlamenten von Erbach und Michelstadt, Christa Weyrauch und Claire Labigne, hatten in einem Schreiben die Bürgermeister der drei Städte aufgefordert, Stellung zu den umstrittenen Plakaten zu beziehen. Wie bekannt, haben mittlerweile die Frauenbeauftragte des Odenwalkreises, Frau Amarelle Opel und die Frauenkommission, die Plakate gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen als eindeutig frauendiskriminierend bezeichnet.
Unstrittig ist, so die Grünen-Frauen, dass gegen den Alkoholmissbrauch auf Volksfesten vorgegangen werden muss. Dieses große Problem bedarf dringend einer Lösung.
Die Bürgermeister von Erbach und Michelstadt, Harald Buschmann und Reinhold Ruhr, antworteten auf das Schreiben der Grünen Frauen, ebenso die Frauenbeauftragte der Stadt Erbach, Brigitte Lechner und Frau Sabine Krämer-Eis , ebenfalls Erbach (Bürgerpraxis). Die Frauenbeauftragten der Städte Michelstadt und Beerfelden und der Bürgermeister von Beerfelden, Gottfried Görig, haben bisher nicht geantwortet.
Bürgermeister Buschmann erklärt die Worte „Schlappschwänze“ und „Weib“ anhand von Wörterbüchern und kommt zu dem Ergebnis, dass diese Wörter nicht negativ besetzt seien. „Eine Behandlung in den politischen Gremien wurde daher nicht für notwendig erachtet“.
Die Frauenbeauftragte der Stadt Erbach, Frau Brigitte Lechner, begrüßt die Plakataktion und führt weiter aus: „Bei der Umsetzung dieser Aktion war ich im Vorfeld nicht beteiligt. Nach Vorstellung des Projektes habe ich meine Bedenken über die provokanten Bilder und Sprüche auf den Plakaten vorgetragen“.
Frau Sabine Krämer-Eis schildert die Ausgangssituation, warum und wieso es zu dieser Plakataktion kam und dass die ersten Reaktionen positiv gewesen seien. „Danach halten wir derzeit an der Plakataktion fest und wollen nach Ablauf der drei Volksfeste im Herbst einen Rückblick in der o.g. Arbeitsgruppe halten“.
Bürgermeister Reinhold Ruhr (Michelstadt) erklärte, dass „bei diesen Bildern mit diesem Text wird niemand in seinem Geschlecht benachteiligt oder diskriminiert. Ihr Sexismusvorwurf wird von Ihnen nicht belegt“. „Unsere Frauenbeauftragte war beim operativen Geschäft des Auswählens von Bildern nicht beteiligt. Wenn unsere Bilder diskriminierend wären, so hätte auch unsere Frauenbeauftragte unser Handeln nicht absegnen können“.
Nach wie vor sind die Grünen-Frauen der Auffassung, „mit weniger Nacktheit und weniger eindeutigen sexuellen Posen der jungen Damen wäre die Zielgruppe der Jüngeren angesprochen und die Botschaft klarer: Alkohol macht dumm und fett …und impotent!“
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