Grüne: Für sanften Tourismus – aber gegen das Hotelprojekt Haisterbach

Erbach/Odenwaldkreis – Der Stadtverband Erbach, die Stadtverordnetenfraktion Erbach und der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Odenwald sprechen sich gegen das in Haisterbach geplante Hotelprojekt aus. Die Grünen sind für die Weiterentwicklung des sanften Tourismus in unserer Region, halten aber die Standortwahl für absolut falsch.

Es werde immer wieder betont, so die Grünen, dass es sich bei dem ausgewählten Standort um eines der schönsten Täler des Odenwaldes handele. Auch die Grünen schließen sich dieser Auffassung an, so Frank Schellenberger, Sprecher des Kreisverbandes. Weshalb sollten wir eines der schönsten Täler unserer Heimat durch die Ansiedlung eines Hotelkomplexes zerstören, fragen die Grünen. Bisher haben die Grünen auf diese Frage keine befriedigende Antwort erhalten.

Tourismus ist sicher eine wichtige Zukunftsbranche für den Odenwaldkreis und biete gerade in unserer ländlich strukturierten Region Möglichkeiten der wirtschaftlichen Weiterentwicklung. Um diese Möglichkeiten aber zu erhalten, dürfen wir jedoch unsere intakte Umwelt dabei nicht zerstören. Mit der Verwirklichung des geplanten Hotelkomplexes würde genau das zerstört werden, was den Reiz und die Schönheit des Odenwaldes ausmache. Wir verschandeln die Landschaft, mit welcher wir die Touristen anziehen wollen.

Nach Ansicht der Grünen sei ein zukunftsfähiger Tourismus eindeutig sanfter Tourismus. In diese Richtung, so Christa Weyrauch, Fraktionsvorsitzende im Erbacher Stadtparlament, müsse ein Tourismuskonzept entwickelt werden, das mit den vorhandenen Ressourcen schonend umgehe und Umwelt und Natur schütze, statt diese zu zerstören. Das geplante Projekt passe daher nicht in diesen Rahmen.

In einer Stellungnahme zum Regionalen Raumordnungsplan beschloss die Mehrheit im Erbacher Stadtparlament, dass keine Landschaftszersiedlung/störung zugelassen werden solle und die landwirtschaftlichen Flächen zu schützen seien. Aber dies soll jetzt anscheinend für ein Projekt aufgehoben werden, bei dem es bisher noch nicht einmal ein nachvollziehbares Konzept gibt. Wie so oft im Odenwaldkreis wird der Begriff Landschaftszerstörung immer so ausgelegt, wie er gerade für die politische Diskussion benötigt werde.

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