GRÜNE: Die Heuchelei im Geo-Naturpark – Austritt?

18. März 2010


Erbach-Michelstadt/Odenwaldkreis – Der Stadtverband Erbach und der Kreisvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Odenwald bezeichnen die Diskussion über die Windkraft-Nutzung im „Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald“ seitens von CDU und FDP und der Verbandsführung als absolute Heuchelei. In vielen Geo- und Naturparks in Deutschland, die von vielen Touristen besucht werden, ist die umweltfreundliche Energiegewinnung durch Windkraft kein Problem.

Der Geo-Naturpark soll nun als Verhinderungsinstrument gegen die Windkraft herangezogen werden. So fand vor einiger Zeit in Erbach ein Treffen der Mitgliedskommunen des Geo-Naturparks statt. Es sollte zum Thema Windkraft aus „der Sicht“ der Mitgliedskommunen informiert werden. In dieser Veranstaltung wurde sehr schnell klar, „woher der Wind weht“. Alle vortragenden Referenten polemisierten gegen die Windkraft. Die Besetzung des Podiums lies jegliche Pluralität vermissen und somit konnte keine ernsthafte Diskussion über die Windkraft entstehen. Es gab keine Aussagen, wie die Energiewende vor Ort aussehen könnte.

Nicht erwähnt wurde hierbei, dass auch die Gemeinde Biblis im Geo-Naturpark liegt. Anscheinend sind die Blöcke A und B des Atomkraftwerkes für FDP und CDU kein Problem, sondern eine Attraktion. Das Atomkraftwerk Biblis gehört als gefährliche Kernkrafttechnologie zum Geo-Naturpark. Es stört nicht, dass das AKW im erdbebengefährdetem Gebiet liegt und nur wenige Minuten von Flughäfen entfernt steht.

“Ein Geopark ist räumlich klar abgegrenzt und stellt keine Schutzkategorie sondern ein Gütesiegel dar“, ( z.B. für gentechnikfreie Produktion oder umweltverträglich erzeugte Energien) „das keine Restriktionen mit sich bringt, sondern vielmehr die Chance für eine Region, ihr Profil zu schärfen.“ Dies wird jedoch von konservativer Seite vernachlässigt. Das Prädikat ist jedoch nicht nur ein Qualitätssiegel für geologisch-erdgeschichtlich besonders bedeutende Landschaften, sondern definiert auch konkret Leitlinien für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung dieser Landschaften unter Wahrung aber auch Nutzung des besonderen erdgeschichtlichen Erbes.

Als Höhepunkt der Heuchelei bezeichnen die GRÜNEN, dass die Odenwälder FDP unsere Region jetzt wieder als Landschaftsschutzgebiet ausweisen möchte, obwohl gerade CDU und FDP in Hessen die Abschaffung forciert hatten. Damals war das Landschaftsschutzgebiet beim Ausbau von Großprojekten hinderlich und wurde abgeschafft.

Für die GRÜNEN in Erbach und auf Kreisebene stelle sich nunmehr die Frage, ob die Mitgliedschaft im „Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald“ Sinn mache, wenn systematisch seitens der Verbandsführung die regenerative Energiegewinnung vor Ort sabotiert und somit die Wertschöpfung vor Ort verhindert wird. Die GRÜNEN haben kein Interesse mit Odenwälder Steuergeldern den Bergsträßer Landrat Matthias Wilkes (CDU) im Kampf gegen die Energiewende zu unterstützen. Abschließend fragen die GRÜNEN, ob es nicht sinnvoller wäre, die Mitgliedsbeiträge für die Förderung der erneuerbaren Energien zu verwenden anstatt eine rückwärtsgewandte Energiepolitik zu unterstützen?

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