Grüne: Kein Hotel-Gigantismus in unberührter Natur zwischen Erbach und Beerfelden

24. April 2009

 

Erbach/Odenwaldkreis – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnen das vom Erbacher Bürgermeister Harald Buschmann forcierte Riesen-Hotelprojekt in Haisterbach bei Erbach aus ökologischen wie auch aus sozialen Gründen kategorisch ab. Das Vorhaben ist regionalplanerisch nicht verträglich und stört empfindlich die nachhaltige touristische Entwicklung der gesamten Odenwaldregion. Die Kreisvorstände der Grünen im Odenwaldkreis und im Kreises Darmstadt-Dieburg wie auch der grüne Bundestagsdirektkandidat Dr. Thomas Rehahn brachten dieses am Donnerstag (23.) in einer gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck.

Aktueller Anlass für diese Erklärung ist die starke, überwiegend sehr negative Resonanz der Erbacher Bevölkerung gegen das Vorhaben. Etwa 80 Bürgerinnen und Bürger kamen Dienstagabend (21.) in Haisterbach zusammen, wo die Bürgerinitiative gegen das Hotelprojekt mit vielen Fakten und umfassend über das Vorhaben informierte.

So möchte Bürgermeister Harald Buschmann es zukünftigen Investoren möglichst leicht machen, das schon fertig konzipierte 720 Betten-Hotel sowie 54 Bungalows auf einer der schönsten wie unberührtesten Anhöhen im Odenwald bauen zu können. Die Stadt Erbach lässt dafür bereits auf stadteigene Rechnung Untersuchungen des Baugrundstückes vornehmen.

Später soll die Hotelanlage ihren betuchten Gästen eine eigene Welt mit allem erdenklichen Komfort bieten, so beschreiben es die Projektentwickler in ihrer Broschüre. Eingezäunt auf einer 200.000 Quadratmeter großen Fläche wird die Anlage angesiedelt – von den umliegenden Ortschaften und deren Bevölkerung hermetisch abgetrennt. Inmitten des Odenwaldes entstünde somit ein Ghetto nur für Wohlhabende.

Falls sich die glanzvoll prognostizierte Wirtschaftlichkeitsrechnung für die 109 Millionen Euro teure Hotelinvestition als Irrtum erweisen sollte, bliebe in der Landschaft eine ebenso unbrauchbare wie gigantische Spekulationsruine zurück. Grüner Kommentar: Ein Bürgermeister-Buschmann-Denkmal lässt sich gewiss auch in anderer Form, mit Zweitnutzungsoptionen, und viel billiger – zum Beispiel an den Stadtgrenzen zwischen Michelstadt und Erbach – errichten.

 

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siehe dazu auch Pressemitteilung in Echo-Online

„Pläne für Wellnesshotel treiben viele Bürger um“

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