Oktober 2024
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Duarte,
sehr geehrte Stadtverordnete, sehr geehrte Mitglieder des Magistrates,
heute möchten wir das Thema der anhaltenden Kündigungswelle im Rathaus Erbach zur Sprache bringen, das uns alle beschäftigt.
Es ist von entscheidender Bedeutung, die Ursachen dieser Entwicklungen zu verstehen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Wir müssen uns fragen: Was sind die Gründe für die zahlreichen Kündigungen? Warum werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits in der Probezeit entlassen?
Und warum verlassen so viele langjährige Beschäftigte die Stadtverwaltung? Diese Entwicklungen sind besorgniserregend und erfordern eine offene und ehrliche Analyse.
Kündigungen in einer Stadtverwaltung entstehen häufig durch mangelnde Führung und Kommunikation. Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Anliegen ignoriert
werden, oder sie sich bei Entscheidungen übergangen fühlen, entsteht Frust.
Besonders langjährige Mitarbeiter, die ein tiefes Verständnis für die Strukturen und Prozesse der Verwaltung haben, erwarten, dass ihre Erfahrung und ihre Vorschläge geschätzt werden. Bleibt diese Wertschätzung aus, führt dies zu Unzufriedenheit.
Gerade diese erfahrenen Mitarbeiter kennen die speziellen Herausforderungen der Verwaltung genau. Wenn ihre Expertise nicht ausreichend berücksichtigt wird oder sie sich mit der Richtung, in die sich die Verwaltung entwickelt, nicht identifizieren können, wächst die Frustration. Ein negatives Arbeitsklima, geprägt durch mangelnde Führung, fehlende Wertschätzung oder zunehmenden Druck, kann dazu führen, dass sich langjährige Mitarbeiter zunehmend von der Verwaltung entfremden.
Wie oft hat der Bürgermeister den Dialog mit den betroffenen Mitarbeitern gesucht, um ihre Beweggründe zu verstehen?
Wir haben bereits eine Kündigung im Personalamt erlebt, gefolgt von weiteren in leitenden Positionen im Bauhof, der Stadtkämmerei und im Bereich Stadtleben.
Wie soll sich die Situation weiterentwickeln, und welche Schritte werden vom Bürgermeister ergriffen, um diese Lage zu stabilisieren? Diese Fragen müssen dringend geklärt werden, um weitere negative Konsequenzen zu vermeiden.
Es ist die Aufgabe des Bürgermeisters, nicht nur den Dialog mit den Stadtverordneten zu suchen, sondern auch offen und konstruktiv mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses zu sprechen.
Abwertende Bemerkungen über die Stadtverordneten helfen dabei nicht weiter – sie sind weder hilfreich noch dem Amt des Bürgermeisters angemessen.
Auch in finanzieller Hinsicht ist verantwortungsvolles Handeln gefragt. Die Stadt Erbach verfügt nicht über unbegrenzte Mittel. Eine vorausschauende und sorgfältige Finanzverwaltung ist unerlässlich, um eine weitere Verschuldung zu verhindern.
Zum Schluss möchten wir klarstellen: Der Bürgermeister ist dazu verpflichtet, die demokratischen Entscheidungen der Stadtverordneten im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger umzusetzen.
Sollte er nicht bereit oder in der Lage sein, diese Verantwortung zu tragen, ist es an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen und den Weg für jemanden zu ebnen, der die Interessen unserer Stadt Erbach ernst nimmt.
Vielen Dank.
Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
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